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FRIEKE

Stadtteilpartnerschaft

Friedrichshain/ Kreuzberg

Eine Freundschaft ist gewachsen

Seit einigen Jahren nun sind wir mit Stadtteilpartner mit dem Kreisverband Friedrichshain/Kreuzberg. Wir haben uns in vielen Punkten bereits unterstützt und ein Netzwerk aufgebaut. Zum einen gab es einen Anschub zu unserem Büro „Basislager“ und wir GostenhoferInnen konnten die BerlinerInnen im Wahlkampf unterstützen. Wir haben zusammen Saatbomben gebaut und verteilt, Infostände besetzt und gute Wahlergebnisse gefeiert.

 

 

Hier ein Bericht von unserem ersten Besuch:

 

"Das ist ja wie bei uns"

Ein Sonntagmorgen im Februar war der Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch Gostenhof. Einige Mitglieder des OV Gostenhof trafen sich mit Andreas Weeger (KV Friedrichshain/ Kreuzberg), der im vergangenen Bundestagswahlkampf für Organisation in seinem Berliner Kreisverbandes verantwortlich war. Als geborener Nürnberger kannte er unseren Stadtteil schon ein wenig. Es hat sich aber ja einiges in den letzten Jahren verändert. Wir spazierten vorbei am Salon Regina hin zum ehemaligen Containerbahnhof, wo wir GostenhoferInnen befürchten, dass es für die AnwohnerInnen nachts laut werden wird. Dann streiften wir quer durch unsere noch schlafende Kneipenszene hin zum Jamnitzer Platz, wo wir die Baustelle beobachten konnte. Dort in der Mittleren Kanalstr. würde der Investor gerne zwei weitere Discounter bauen lassen. 

Nach einer Kaffee-Pause streiften wir vorbei am Volksbad hinüber zum Plärrer mit seinen Spielsalons weiter zum Bauernplatz, von wo die revolutionären 1.Mai-Demos starten. Immer wieder stellten wir direkte Parallelen zu Friedrichshain/Kreuzberg fest. Ob Fahrradläden, die vielen Kitas, Kneipenszene, Dönerläden, aber auch die junge Bevölkerungsstruktur ähneln sich.

 

"Fast wie Gostenhof, nur viel viel größer"

Ende März gab es eine Gegeneinladung der Berliner FreundInnen. OV-Sprecher Paul Müller und Daniela Müller bezogen für drei Tage Quartier in Kreuzberg und besuchten u.a. die Bezirksgruppe, was mit unserer Mitgliederversammlung vergleichbar ist. 

Zuerst aber zeigte uns Turgut Altug aus dem geschäftsführenden Ausschuss (Kreisvorstand), seine Arbeit vor Ort. Als türkischstämmiger Berliner betreut er das Deutsch-Türkische Umweltzentrum Berlin. Der Politologe und Agrarwissenschaftler zeigte uns wie sie als Institut MigrantInnen für Umweltbelange sensibilisieren und über die Möglichkeiten des Umweltschutzes informieren, auch in einer Metropole wie Berlin. 

 

Im Görtlitzer Park, einem ehemaligen Bahnhofsgelände, führte er uns zum Kinderbauernhof und zu einem der zahlreichen interkulturellen Gärten Berlins. 

 

Der pädagogisch betreute Kinderbauernhof bieten ein üppiges Angebot für Kinder, sich mit Tieren und Natur zu beschäftigen. Untergebracht sind dort unter anderem Schafe, Ziegen, Esel, Hasen und sonstige Kleintiere. Neben der Fütterung und der Pflege ist es dort sogar möglich mit den Kinder zu backen oder Kurse zu veranstalten. 

Die interkulturellen Gärten sind ein wunderbares Gemeinschaftsprojekt verschiedener Familien aus unterschiedlichen Ländern und ihren typischen Pflanzen und Früchten.

Weiter zeigte uns Turgut die bunte Szenerie um den Wrangelkiez bis hin zur berühmten Oberbaumbrücke, die dann nach Friedrichshain weiterführt.

 

"Pizza aus der Hand und Bezirksgruppe am Abend"

In einer Seniorentagesstätte am Wrangelkiez veranstalten die Friedrichshainer/Kreuzberger Grünen ihre Mitgliederversammlungen, dort Bezirksgruppe genannt. Allein schon die eigenwillige Namensgebung (KV FrieKe) und ihre Struktur zeigen die besondere Basisnähe, die von ihren Mitglieder auch sehr geschätzt wird. Basisdemokratie hat hier einen großen Stellenwert. Und das ist auch gut so. Um es mit den Worten eines berühmten Berliners zu sagen.

Wir GostenhoferInnen konnten uns und Gostenhof zu Beginn der Veranstaltung kurz vorstellen und bekamen ein Geschenkpaket. Dies beinhaltete eine Postkartenedition zum historischen Kreuzberg, eine DVD zu den Zeiten der Hausbesetzungen und ein Glas Kreuzberger Honig aus der Manteuffelstr. Doch auch wir hatten brückenbauende Geschenke dabei. Ein Schuco-Auto als Zeichen für die verschwundene Industrie, Kneipen- und Kulturführer und 4 Flaschen Schanzenbräu (2x Rot, 2x Hell), alles in einer Bambi-Boom-Tasche.

Die Tagesordnung war reichhaltig und interessant. Womit beschäftigen sich die FriedrichshainerInnen und KreuzbergerInnen? Auf jeder Bezirksgruppe berichten MandatsträgerInnen  aus den verschiedenen Ebenen und auch Hans-Christian Ströbele (Direktmandat) ist üblicherweise anwesend.

 

Die Themen sind vielfältig. So zum Beispiel beschäftigt man sich mit den steigenden Mieten und Gentrifizierung. Die Umgestaltung der Freifläche am Gleisdreieck, die Bebauung am Spreeufer mit Glaspalästen (Mediaspree), der Bau eines Biomassekraftwerkes (Vattenfall) in überdimensionaler Größe in direkter Nähe und die Lärmbelästigungen von Feiernden auf der Admiralsbrücke sind nur einige Punkte auf der Tagesordnung gewesen. 

In Anbetracht auf die kommenden Wahlen in Berlin bereitete eine Arbeitsgruppe eine Strategie für das anstehende Wahlprogramm vor. Ein sinnvolles Beispiel, was wir uns auch verinnerlichen sollten: erst Wahlprogramm, dann Listenaufstellungsversammlung. 

Eine andere Arbeitsgruppe stellte eine Grundlage für ein Klimaschutzprogramm für Friedrichshain/Kreuzberg vor, das visionär, aber durchaus kurz-, mittel- und langfristig (bis 2050) angelegt ist. 

Konkret planen die grünen BerlinerInnen das 1. Mai-Fest, das ein Alternativprogramm für Familien und AnwohnerInnen bieten soll, abseits der Aggressionen zwischen Polizei und autonomer Szene.

Zum Schluss erhielten wir spontan eine Einladung ins Abgeordnetenhaus zum migrationspolitischen Frühjahrsempfang der Fraktion. Natürlich machten wir uns am nächsten Abend dorthin, gegenüber des Gropius-Baus.

 

"unsere Bundestagsabgeordnete Claudia Roth, unsere!"

Claudia Roth betonte in ihrem Grußwort zum migrationspolitischen Frühjahrsempfang ihre bayerischen Wurzeln und stellte klar, dass sie für Bayern im Bundestag gewählt wurde. Natürlich ist sie ja unser aller Bundesvorsitzende, keine Frage. Sie beschrieb die Vielfältigkeit der Kulturen und wie wichtig es ist für die Wirtschaft, dass ausländische Geschäftsleute sich für den Standort Deutschland entscheiden.

 

 

Anwesende UnternehmerInnen mit ausländischen Wurzeln zeigten in ihren Statement auf, dass auf die verschiedenen Bedürfnisse geachtet werden muss. So fehlt es oft an Vertrauen,  Möglichkeiten und Informationen selbst ein Unternehmen zu gründen. Hilfestellungen für die komplizierte Bürokratie in der jeweiligen Muttersprachen werden vermisst. Sogleich sind MigrantInnen mutiger bzw. risikofreudiger ein Geschäft zu eröffnen und sie sind im Geschäftsleben immer öfter ArbeitergeberIn statt ArbeitnehmerIn. 

 

 

Mit viel Input, Inspirationen und neuen grünen FreundInnen im Gepäck machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Franken. 

An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön nach Friedrichshain/Kreuzberg für die Gastfreundschaft, Gemütlichkeit und die Geschenke.

 

Na gut, shoppen waren wir natürlich auch.

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